Innovative Produkte aus Pappelholz

Wie können leichtere Möbel und umweltfreundliche Verpackungen nachhaltig in Europa produziert werden? Das Projekt „Dendromass4Europe“ soll Antworten liefern. Ein Überblick über das neue Projekt des Teams Marktanalyse und Innovationsforschung (MAIF).

 

Dresden/Wien, Juni 2017. “Mit diesem Projekt können wir mehrere Dinge gleichzeitig erreichen“, sagt Norbert Weber, Projektleiter und Professor für Forstpolitik und Forstliche Ressourcenökonomie an der TU Dresden, und ergänzt „einerseits die umweltfreundliche Gewinnung von Biomasse und andererseits die Verwendung von Biomasse für innovative Produkte.“ Von 7.- 8. Juni fand an der TU Dresden das Kick-Off Meeting statt, bei dem das Projektteam bestehend aus Wissenschaft und Industrie über das weitere Vorgehen diskutierte, um die gemeinsame Vision  umzusetzen.

 

Neue Produkte und Arbeitsplätze

Das Projekt mit dem vollen Titel „Securing Sustainable Dendromass Production with Poplar Plantations in European Rural Areas“ hat zum Ziel vier neue Wertschöpfungsketten aus Pappelholz von Kurzumtriebsflächen auf Demonstrationsmaßstab zu entwickeln. Geplant ist die Herstellung folgender Produkte: eine neuartige leichte Holzwerkstoffplatte, ökofungizide Transportschalen aus Faserguss, sowie Profile und Granulat aus WPC. Dafür werden innerhalb von fünf Jahren 2.500 ha Pappeln auf Grenzertragsböden in der Slowakei gepflanzt und als Kurzumtriebsplantagen betrieben. Diese sollen langfristig alternative Einkommensquellen und Arbeitsplätze in ruralen Gebieten ermöglichen.

 

MAIF mit Ökobilanzierung dabei

Franziska Hesser vom Team MAIF leitet das Arbeitspaket zur Ökobilanzierung in dem neben Umwelt- auch sozio-ökonomische Aspekte der vier Wertschöpfungsketten parallel zu deren Entwicklung bewertet werden. „Mit Hilfe der Gegenüberstellung dieser beider Aspekte können Aussagen über die Ökoeffizienz der Wertschöpfungsketten getroffen werden“, so Hesser und führt fort „damit ist es uns möglich einen Spielraum aufzuzeigen in welchem die Performance der Wertschöpfungsketten verbessert werden kann.“ Um die langfristige Bereitstellung von Pappelholz sicherzustellen, werden zusätzlich Anreize und Barrieren für den Anbau von Kurzumtriebsflächen erforscht.

 

Über das D4E Projekt

Das Projekt mit einem Budget von 20,5 Mio. hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Es wird vom Bio-Based Joint Undertaking (BBI JU), einem Zusammenschluss aus EU und dem Bio-Based Industries Consortium (BIC) gefördert.


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