INDUSTRIE 4.0: POTENZIAL FÜR DIE DIGITALISIERUNG DER ÖSTERREICHISCHEN SÄGEWIRTSCHAFT

Befragung von klein- und mittelständischen Sägewerken zeigt, dass die erste Stufe der Digitalisierung nur teilweise erreicht wurde.

 

Industrie 4.0 bezeichnet die Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Produktionssysteme, wodurch Produktionsabläufe optimiert werden können. Der Einsatz von IKT bedarf jedoch zunächst der Digitalisierung von Prozessen. In diesem Projekt wurde untersucht, ob klein- und mittelständische Unternehmen der österreichischen Sägewirtschaft, die Voraussetzungen für die Industrie 4.0 erfüllen. Damit wurde ein besseres Verständnis darüber erlangt, welcher Handlungsbedarf für Betriebe, aber auch für Verbände und politische Institutionen besteht, um die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Holzwirtschaft zu sichern.

 

Digitalisierungskriterien: Drei Stufen

Der Stand der Digitalisierung wurde mit einer Befragung über Digitalisierungskriterien erfasst. Die Fragen behandelten das Vorhandensein der grundlegenden Datenverarbeitung (Erste Stufe der Digitalisierung), der digital vernetzten Information und Kommunikation (Zweite Stufe der Digitalisierung) und der digital vernetzen Produkte und Dienstleistungen (Dritte Stufe der Digitalisierung).

 

Die 87 befragten klein- und mittelständischen Sägewerke lassen sich mit Hilfe einer Clusteranalyse in drei Gruppen einteilen. Die erste Gruppe (n= 35), der “manuelle Kleinbetrieb“, hat die erste Stufe der Digitalisierung nicht erreicht: computergestützte Produktionsprogramme sind nicht vorhanden (0%). Die zweite Gruppe (n=26), die „Automatisierten“, hat die erste Stufe der Digitalisierung teilweise erreicht. Etwa die Hälfte der Betriebe verfügt über computergestützte Produktionsprogramme (55%),  jedoch nur ein Viertel über einen eigenen Server (27%). Die dritte Gruppe (n=26), die „solide Digitalisierten“, hat die erste Stufe der Digitalisierung erreicht, da die Grundausstattung an Hard- und Software vorhanden ist. Es fehlt jedoch an einer erweiterter Softwareausstattung  und einer geschäftsübergreifenden Digitalisierungsstrategie, um die zweite Stufe der Digitalisierung zu erreichen.

 

Information, Finanzierungsmodelle und IT-Beratung empfohlen

Nur eine Gruppe von Betrieben hat die erste Stufe der Digitalisierung erreicht. Die restlichen Betriebe haben die Digitalisierung nicht oder nur teilweise erreicht. Das zeigt, dass ein großes Potenzial für die Digitalisierung der österreichischen Sägewirtschaft vorhanden ist. Um die Digitalisierung zu fördern, wird die Bereitstellung von Information und Finanzierungsmodelle, sowie die Unterstützung durch externe IT-ExpertInnen empfohlen.