Wood K plus – optimiertes rezyklieren von Holzprodukten durch speziellen Aufschluss
Im Projekt ‚holz-autark‘ werden Grundlagen beforscht die es ermöglichen, Altholz mechanisch aufzuschließen, ohne dessen Eigenschaften wesentlich zu verschlechtern. Auswirkungen verschiedener mechanischer Zerteilungstechniken (Verfahrens- und Werkzeugparameter) auf die Partikelqualität werden untersucht, um den idealen Altholzspan zu identifizieren.
Bislang kommen für die Aufbereitung von Altholz fast ausschließlich Hammermühlen zum Einsatz, die einen hohen Grad an Vorschädigung der Holzpartikel verursachen. Zur Kompensation dieser Vorschädigung ist im darauffolgenden Prozess eine dramatisch erhöhte Klebstoffzugabe bzw. Dichteerhöhung erforderlich. Bisherige Versuche die Effizienz in der Wiederverwertung von Altholz für Holzwerkstoffe zu erhöhen waren auf kostspielige Chemikalien oder Heißdampf angewiesen. Dahingegen wäre ein adaptiver mechanischer Aufschluss eine wesentlich kostengünstigere Alternative, bei dem die mechanischen Eigenschaften des Altholzes sowie bestehende Klebeverbindungen optimal genutzt werden.
Das Hauptziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung und Evaluierung eines adaptiven Aufschlussprozesses für individuelle Altholzsortimente im Labormaßstab, um die stoffliche Kaskadennutzung signifikant zu verlängern. Ausgehend vom Stand der Technik werden Altholzsortimente mit konventionellen Verfahren aufgeschlossen und charakterisiert, um eine Art Benchmark für den weiteren Verlauf des Projekts zu identifizieren. Des Weiteren werden kritische Faktoren für die Versagensmechanismen von daraus hergestellten Holzverbund-werkstoffen identifiziert. Darauf aufbauend wird ein neuartiger adaptiver Aufschlussprozess entwickelt, der die natürlich gewachsene Faserstruktur weitestgehend erhält und stabile Klebstoffverbindungen nutzt. Im Anschluss werden die Auswirkungen auf die Kaskadennutzung im Labormaßstab untersucht, indem Holzwerkstoffe iterativ hergestellt und rezykliert werden.
Beschreibende Darstellung der Verlängerung der Kaskadennutzung durch adaptiven Aufschluss von Altholzsortimenten
Das Projekt mit dem Titel „holz-autark“ startet mit 1. Oktober 2020, läuft insgesamt 3 Jahre und wird von der österr. Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen der Programmlinie „BRIDGE“ gefördert. Im Konsortium sind das Kompetenzzentrum Holz (Wood K plus) als Konsortialführer sowie Lindner-Recyclingtech GmbH und Fantoni s.p.a. als Firmenpartner vertreten. Geleitet wird das Projekt von Dr. Martin Riegler, Teamleiter für Holzwerkstoffe und digitaler Transformation, und auf operativer Ebene von Dr. Sarah Ritter, die beide im Bereich Massivholz und Holzverbundwerkstoffe am Standort Tulln tätig sind.
Titel:
holz-autark
Projektlaufzeit:
Oktober 2020 – September 2023
Projektbudget:
EUR 510.000,00
Projektleiter und Forschungspartner:
Kompetenzzentrum Holz GmbH, Dr. Martin Riegler
Partner:
Fantoni s.p.a.
Lindner-Recyclingtech GmbH
Fördergeber:
FFG (Bridge)