Wood K plus erhält den Zuschlag für das Comet Modul i³Sense

Klimaschutzministerium und Wirtschaftsministerium investieren in den kommenden Jahren zwölf Millionen Euro in sechs neue COMET-Module. Die beiden Ministerien folgen mit dieser Förderentscheidung der Empfehlung einer international besetzten Expertenjury. "Klimafreundliche Innovationen sind für Österreich die beste Zukunftsvorsorge. Mit dem COMET-Programm haben wir das optimale Werkzeug, um unsere Unternehmen bei Forschung und Entwicklung zu unterstützen und somit neue Produkte und Verfahren zu entwickeln, die Lösungen für die Probleme von heute und morgen anbieten. Damit ermöglichen wir den heimischen Unternehmen insgesamt wettbewerbsfähiger zu werden und international an der Spitze weiter voran zu kommen", betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler im Rahmen der Bekanntgabe der Förderentscheidung.

 

„In unseren COMET-Zentren und -Modulen bündeln die besten Köpfe aus Wirtschaft und Wissenschaft ihre Kräfte. Mit ihrer Expertise liefern sie wichtige Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. COMET ist ein Erfolgsmodell für ‚Forschung made in Austria‘ und trägt wesentlich dazu bei, innovative Ideen von Hochschulen, Forschungszentren und Unternehmen als neue Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen in die Wirtschaft und Gesellschaft zu bringen“, so Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Margarete Schramböck.

 

Durch die Förderung aus dem COMET-Programm stoßen das Wirtschafts- und das Infrastrukturministerium ganz wichtige neue Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft an. „Ein vorrangiges Ziel der COMET-Module ist es, risikoreiche Forschung zu ermöglichen und Forschungsergebnisse in konkrete Anwendungen und Produkte umzusetzen. Mit den COMET-Modulen sollen zukunftsweisende Forschungsthemen etabliert und neue Stärkefelder aufgebaut werden, um den Forschungsstandort Österreich auch für zukünftige Herausforderungen zu stärken“, erklären Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG.

 

Seitens Wood K plus war der Antrag i³Sense als einer der angesprochenen sechs Projekte erfolgreich und wird mit 1. Jänner 2022 starten. Der Antrag wird seitens Kärnten, Niederösterreich und Oberösterreich zu gleichen Teilen kofinanziert.

 

Zum Inhalt ein Auszug aus dem Antrag:

 

Strukturell tragendes Holz und Verbundwerkstoffe auf Naturfaserbasis sind von Natur aus nachhaltig und machen diese Materialklasse zu einer natürlichen Wahl für künftige Hochleistungsstrukturen, wenn die derzeitigen Einschränkungen beispielsweise aufgrund von Umweltfaktoren wie Feuchtigkeitsaufnahme überwunden werden können. Im Holzbau wird dies derzeit nur durch die Einhaltung erheblicher Sicherheitskoeffizienten und vereinzelt durch externe Sensoren in kritischen Bereichen erreicht. Dass diese teils voluminöse Sensoren Störfaktoren sind und Strukturen auch schwächen wird bei dünnwandigen NFC deutlich.

 

Um diese Herausforderung zu lösen, wird in i³Sense ein radikal neuer Ansatz verfolgt, bei dem die nachhaltigen Materialien selbst (Holz, die Verstärkungsfasern und/oder die Matrix) zu einem nicht wahrnehmbaren, eingebetteten Sensorsystem werden. Mit dem Ansatz, der in der Lage ist, Veränderungen der Feuchtigkeit, der mechanischen Belastung und der Temperatur an Ort und Stelle zu messen, ohne die strukturelle Integrität der Hightech-Verbundwerkstoffe zu beeinträchtigen, werden wir die Lücke zwischen Nachhaltigkeit und Leistung schließen können.

 

Die Forschungsziele von i³Sense sind somit:

 

  • zu verstehen, wie hygrothermische und mechanische Spannungen die elektrischen Eigenschaften der polymeren Matrix oder des Klebstoffs, des Verbundstoffs und der verwendeten Materialien verändern,
  • zu erforschen, wie diese Eigenschaften genutzt (modifiziert) und ausgelesen werden können,
  • dieses Wissen zu nutzen, um die Zustandsänderungen in Echtzeit zu erkennen und zu messen,
  • zu untersuchen, wie die Modifikation mit der Matrix interagiert und die Eigenschaften verändert,
  • die strukturelle Integrität über lange Zeiträume hinweg zu überwachen.

 

Die Beteiligung führender Unternehmen aus dem Holzbau, der Automobil- oder Luftfahrtindustrie unterstreicht die Bedeutung des Forschungsthemas, sichert die Verwertung der Ergebnisse und ebnet den Weg für naturbasierte Werkstoffe in Hightech-Anwendungen. Das Modul stärkt damit die Kompetenz von Wood K plus an der Schnittstelle Materialien und digitale Welt, und erweitert so die Wissenschaftsfelder von Wood K plus, ermöglicht neue Partnerschaften und schafft eine Basis für zukünftige Projekte. Eingebunden in i³Sense sind alle Areas von Wood K plus, geleitet wird es von Dr. Arunjunai Raj Mahendran und unterstützt von Dr. Claudia Pretschuh, Dr. Franziska Hesser und Dr. Martin Riegler.